Computer

Die Geschichte des Computers beginnt für die meisten Menschen mit einem Missverständnis. Viele halten “Computer” für einen Begriff, welcher extra für Datenverarbeitungsmaschinen vom englischen (to) compute bzw. dem lateinischen computare, also zusammenrechnen abgeleitet wurde. Die Herleitung ist zwar prinzipiell richtig, aber der Begriff existierte schon lange bevor Zuse oder Eckert und Mauchly die ersten solchen Maschinen bauten; sogar schon bevor diese Herren überhaupt geboren wurden.

So fand sich in der New York Times am 2. Mai 1892 eine Kleinanzeige der US-Marine mit dem Titel “A Computer Wanted“.[1] Computer im Jahr 1892? Nun die Anzeige war im Grunde eine Stellenanzeige, man suchte einen Rechenspezialisten der Kenntnisse in Algebra, Geometrie, Trigonometrie und Astronomie vorweisen konnte und Computer war die Berufsbezeichnung dafür. Auch Astronomen im Mittelalter wurden so bezeichnet.

Als John Presper Eckert und John William Mauchly 1946 ihren Electronic Numerical Integrator and Computer (ENIAC) präsentierten fand sich der Begriff erstmals als Namensbestandteil einer Maschine und wurde schließlich zum Gattungsbegriff dieser Maschinen.

Was folgte war eine Entwicklung, die selbst in der schnellen technischen Welt ihresgleichen sucht. Keine andere technische Entwicklung hat den Alltag des Menschen in so kurzer Zeit derart drastisch verändert. Wir benutzen ihn am Arbeitsplatz, zu Hause und unterwegs. Dabei dringt der Computer in immer mehr Lebensbereiche vor. Maschinen, Flugzeuge, Züge – alles wird vom Computer gesteuert. Selbst die Trutzburg des Menschen – das Auto – ist kaum noch ohne Computertechnik denkbar.

Und selbst die eigenen vier Wände werden immer mehr „computerisiert“. Den Rasen mäht ganz selbstständig ein Mähroboter, die Heizung wird mit dem Tablet gesteuert ebenso die frische Luft im Bad. Und das Telefon? Einstmals war es neben dem Brief das wichtigste Kommunikationsmedium, dann wurde es mobil und man spendierte ihm ein paar Fähigkeiten eines Computers. Heute ist das Smartphone das Schweizer Offiziersmesser der Kommunikationstechnik – ein Computer der ganz nebenbei Radio, Walkman, Videorecorder, Uhr, Kalender, Adresskartei, Notizblock, Briefkasten, Straßenkarte, Lexikon, Zeitung, Buch, Taschenlampe und Kamera ist. Ach ja, und telefonieren kann man auch noch damit.

Ob diese Entwicklung immer in die richtige Richtung geht mag jeder für sich selbst entscheiden, sicher ist, dass es bei diesem rasanten Entwicklungstempo immer etwas zur Computergeschichte zu berichten gibt.

[1] Aus Wikipedia, Computer